Den richtigen Kinder-Roller auswählen

Kinder-Roller / Tretroller haben seit vielen Generationen eine besondere Tradition.  Mit einem Tretroller wird der Gleichgewichtssinn geschult und man ist schnell unterwegs. Häufig ist der Roller, ebenso wie das Laufrad, eine Vorstufe zum Fahrrad. Darüber hinaus erfreuen sich zur Zeit auch viele Erwachsene an einem Scooter. Die Anforderungen an einen guten Kinderroller sind jedoch nicht exakt dieselben, wie an einen guten Roller für Erwachsene. 

Das Wichtigste zum Tretroller für Kinder in Kürze

  • Ein Roller fördert und fordert das Gleichgewicht des Kindes.
  • Ein guter Kinderroller verfügt über einen höhenverstellbaren Lenker und wächst dadurch mit dem Kind mit.
  • Beim Rollerfahren sollten nicht nur ein Helm sondern auch Knie- und Ellbogenschützer getragen werden.

Was ist ein Kinder-Roller?

Ein Kinder-Roller oder Tretroller für Kinder ist ein Fahrzeug, das aus einem Trittbrett, einem Lenker und zwei bis vier Rädern besteht. Er wird durch Abstoßen mit einem Fuß angetrieben, während das Kind auf dem Trittbrett steht.

Was ist der pädagogische Sinn von Rollern?

Auf einem Tretroller trainiert das Kind seinen Gleichgewichtssinn und die nötigen Ausgleichsbewegungen, um seine Balance zu halten und Stürze zu vermeiden. Dadurch dient das Rollerfahren als Vorbereitung auf das Skateboard Fahren, Fahrradfahren und Balanceübungen in Kindergarten und Schule.
Zum Halten des Gleichgewichtes ist eine gut abgestimmte Feinkontrolle vieler Muskeln erforderlich, die sich bei Kindern erst langsam über viele Jahre hinweg entwickelt. Durch einen Roller wird diese Entwicklung beschleunigt und verstärkt, was zu größerem Geschick beim Klettern, Laufen und Spielen führt. Das erhöht nicht nur den Erfolg des Kindes bei Sportübungen, sondern hilft ihm auch, Unfälle im Alltag zu vermeiden.
Zusätzlich ist der Kinder-Roller ein rasches und wendiges Fortbewegungsmittel, mit dem auch wenig gehfreudige Kinder auf Ausflügen, Einkaufstrips oder im Park flott und mit Vergnügen unterwegs sind.

Welcher Tretroller eignet sich für welches Alter?

Um einen Roller nutzen zu können, muss ein Kind in der Lage sein auf einem Bein zu stehen, ohne sofort umzufallen. Das ist für Kleinkinder, deren Gleichgewicht und Körperkontrolle sich noch in Entwicklung befinden, nicht einfach.
Roller für Kinder unter zwei Jahren sollten im besten Fall mit vier Rädern ausgestattet sein. In diesem Alter ist das Kind noch nur zu groben Ausgleichsbewegungen mit dem ganzen Körper fähig und lässt sich leicht ablenken. Schon ein kleiner Fahrfehler oder eine kurze Unaufmerksamkeit könnte ein zweirädriges Fahrzeug in eine Kippbewegung bringen, der das Kind nicht gewachsen ist.
Im Alter von zwei bis drei Jahren wird das Kind zunehmend geschickter. Zeigt es sich absolut sicher auf dem vierrädrigen Kinder-Roller, ist es bereit auf ein dreirädriges Modell umzusteigen. Es ist aber nicht notwendig sofort einen neuen Roller zu kaufen, wenn der alte noch gut und hoch genug ist. Anfänger mit drei Jahren können jedoch meistens bereits mit einem dreirädrigen Modell beginnen.
Mit vier Jahren ist das Kind üblicherweise fähig, einen Roller mit zwei Rädern zu benützen. Dabei muss es aber das Gleichgewicht vollständig selbst halten und jeden Fahrfehler und jede Bodenunebenheit mit dem eigenen Körper ausgleichen. Auf längeren Wegen sind daher immer noch kleine Pausen sinnvoll, um die Konzentrationsdauer des Kindes nicht zu überfordern.
Ab dem Grundschulalter ist neben größeren und schnelleren Rollern auch der Umstieg auf spezielle Stunt-Roller für kleine Akrobaten möglich. Sobald das Kind eine Körpergröße von 140 cm erreicht, kann es aber auch schon einen Tretroller für Erwachsene benützen.

Wie hoch sollte die Lenkstange eingestellt werden?

Teilweise wird empfohlen, die Lenkstange auf Höhe des Hüftgelenkes einzustellen. Andere Experten raten dagegen zur Einstellung auf Brusthöhe. Beides sind Extremwerte, die bei der Einstellung auf keinen Fall unter- oder überschritten werden sollten.
Am besten ist es, sich bei der Höheneinstellung des Kinder-Rollers am Kind selbst zu orientieren. Es sollte den Lenker bequem fassen können während es aufrecht auf dem Roller steht und dabei ein sicheres Gefühl haben.
Liegt die Lenkstange zu tief führt das dazu, dass sich das Kind nach vorne beugt und es besteht das Risiko, dass es bei einem plötzlichen Bremsmanöver oder Zusammenstoß nach vorne kippt. Anfänger und ängstliche Kinder können sich auch mit einer eher tief montierten Lenkstange unsicher fühlen.
Liegt die Lenkstange dagegen zu hoch, muss das Kind nach oben greifen. Das ist unbequem und führt zur Ermüdung der Arme. Zudem kann es die Lenkerkontrolle beeinträchtigen.

Was sollte man beim Lenker sonst noch beachten?

Der Höhenverstellungsmechanismus der Lenkstange muss fest und sicher einrasten und sie sollte aus robustem Material bestehen. Einer der häufigsten Mängel bei Tretrollern für Kinder sind abbrechende Lenkstangen. Sie stellen eine Gefahr für das Kind dar, da sich vor allem kleine Kinder oft auf der Lenkstange abstützen und zudem gefährliche Kanten und Spitzen an der Bruchstelle entstehen können.
Die Griffe sollten weich, rutschfest und bequem sein, damit das Kind guten Halt an ihnen findet und sich bei der Fahrt keine Blasen an den Fingern zuzieht. Gerade bei den Kleinsten ist es sinnvoll, wenn der Lenker etwas breiter ist. Für die Nutzung in der Stadt und bei zusammenklappbaren Rollern ist ein engerer Lenker aber platzsparender.

Welche Eigenschaften sollte das Trittbrett haben?

Das Trittbrett muss rutschfest sein und ausreichend Platz für beide Füße des Kindes bieten. Dabei sollte man bedenken, dass Kinderfüße oft rasche Wachstumsphasen durchmachen und entsprechenden Spielraum einplanen.
Bei kleinen Kindern ist es hilfreich, wenn das Trittbrett eher breit ausgeführt ist. Ältere Kinder sind mit einem engeren Trittbrett oft schon schneller und eleganter unterwegs.

Was ist bei den Rädern zu beachten?

Die Räder von Kinder-Rollern sind üblicherweise entweder Hartgummiräder oder Luftreifen. Dabei ist zu bedenken, dass Hartgummi langlebiger ist und weniger Reibungswiderstand auf der Straße bietet. Luftreifen fahren dagegen weicher und dämpfen Bodenunebenheiten besser ab.
Gerade bei kleinen Kindern ist es meistens durchaus günstig, Luftreifen zu wählen, mit denen sie angenehmer und langsamer fahren. Das erhöht die Sicherheit deutlich.
Große Räder fahren schneller, sind geländegängiger und benötigen weniger Kraftaufwand als kleine. Deshalb eignen sie sich besser, wenn das Kind auf dem Roller mit ebenfalls rollenden Erwachsenen mithalten können soll.
Kleine Kinder können von hohen Geschwindigkeiten aber noch überfordert sein, da sie langsamere Reaktionszeiten haben als Erwachsene. Zudem besteht das Risiko, dass Erwachsene das schnell fahrende Kind nicht mehr rechtzeitig erreichen, um in einer Gefahrensituation eingreifen zu können.
Die Räder sind die Teile eines Tretrollers, die am raschesten verschleißen. Daher kann es sinnvoll sein vor dem Kauf zu prüfen, ob Ersatzräder als Austauschteile erhältlich sind. Auf jeden Fall sollte man die Räder des Rollers regelmäßig auf Schäden kontrollieren, um Unfällen vorzubeugen.

Welche Bremsmöglichkeiten gibt es?

Anfänger bremsen beim Rollerfahren meist indem sie vom Roller springen und ihn an der Lenkstange festhalten, oder indem sie das antreibende Bein abstellen. Sobald das Kind mit größerem Tempo oder auf abschüssigem Untergrund unterwegs ist, sollte der Tretroller aber auf jeden Fall über eine Trittbremse am Hinterrad verfügen, die mit dem antreibenden Bein ausgelöst wird und sowohl einer vollständigen Bremsung, als auch einer Verlangsamung der Fahrt dienen kann.
Manche Käufer schätzen es, wenn der Roller zusätzlich auch über eine Handbremse verfügt. Sie ist nützlich, um das Kind auf das Fahrradfahren vorzubereiten, liefert eine zweite Bremsmöglichkeit, wenn die Hinterradbremse durch zu starke Abnutzung in der Wirkung nachlassen sollte und trainiert die Geschicklichkeit der Kinderhand.
Allerdings sind kleine Kinder meist noch zu ungeschickt, um eine Handbremse mit ausreichendem Feingefühl zu bedienen und ihre abrupte Nutzung kann zu gefährlichen Unfällen führen. Besonders bei schneller Fahrt auf einer abschüssigen Strecke kann sich das Kind bei dem Bremsmanöver überschlagen und mit dem Kopf aufkommen oder in genau das Hindernis fallen, das Grund für das Bremsmanöver war.
Auf jeden Fall sollte man die Effektivität der Bremsen vor dem Kauf und danach in regelmäßigen Abständen genau überprüfen.

Welches Zubehör gibt es?

Klingel

Tretroller für Kinder sind meistens nicht standardmäßig mit einer Fahrradklingel ausgestattet. Man kann sie aber leicht zukaufen und dem Kind dadurch eine Möglichkeit geben, sich im Verkehr bemerkbar zu machen. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn der Roller für die Nutzung unterwegs gedacht ist.

Beleuchtung

Wird das Kind auch bei Dunkelheit, Regen oder Nebel mit dem Roller unterwegs sein, ist es sinnvoll, auch ein LED Fahrradlicht und Reflektoren zu kaufen. Es ist aber anzumerken, dass nasser Boden vor allem bei Rollern mit Hartplastikrädern gefährlich ist, da die Räder nur wenig Halt auf ihm finden. Daher ist es meist besser, Kleinkindern das Fahren bei Regen und auf nassen Wegen zu verbieten.

Spritzwasserschutz

Wer einen nässetauglichen Roller sucht, sollte auch auf das Vorhandensein von kleinen Kotflügeln an den Rädern achten. Sie schützen das Kind davor, von den eigenen Rädern mit Wasser oder Matsch bespritzt zu werden. Liegt ein Kieselstein auf der Straße, können sie auch diesen abfangen. Das Fahren auf gestreuten Wegen und Kies sollte allerdings unterlassen werden, da es zu leicht zu einem Wegrutschen der Räder und einem schmerzhaften Sturz auf die Steinchen kommen kann.

Persönliche Schutzausrüstung

Die häufigsten Verletzungen bei Stürzen mit Tretrollern sind aufgeschürfte Knie und Ellenbogen, weshalb das Kind Ellbogen- und Knieschützer tragen sollte. Deutlich seltener kommt es zu Aufschlagen mit dem Kopf oder Abschürfungen der Handflächen. Trotzdem sind auch ein Helm und Handschuhe nützlich. Letztere können auch vor Blasen an den Händen durch zu harte Griffe oder zu krampfhaftes Festklammern am Lenker schützen.

Was ist sonst noch zu beachten?

Gewicht und Größe

Gewicht und Größe des Kindes sind für die Auswahl des richtigen Rollers oft wichtiger als die Altersvorgabe des Herstellers. Soll der Roller auch häufig getragen werden, sollte man aber auch sein Eigengewicht nicht übersehen.

Spitzen und Kanten

Das Modell darf keine Spitzen und scharfen Kanten aufweisen, an denen sich das Kind bei einem Sturz verletzen könnte.

Lacke

Ein bunter Roller ist ansprechend für Kinder. Die Lacke müssen aber umweltfreundlich und ungiftig sein.

Verarbeitung

Der Kinder-Roller sollte solide gebaut und ordentlich verarbeitet sein. Schwachstellen in der Verschweißung können zu Schäden am Roller und Verletzungen des Kindes führen.

Beispiele für Kinder-Roller

BELEEV Scooter Roller Kinder

Der BELEEV Scooter wird für Kinder ab 3 Jahren empfohlen und wächst über viele Jahre mit dem Kind mit. Allerdings könnte es zur weiteren Schulung des Gleichgewichtes sinnvoller sein, bereits nach zwei oder drei Jahren auf ein zweirädriges Modell umzusteigen. Ein besonderer Vorteil dieses Rollers sind die LED Räder, die nicht nur gut aussehen, sondern ihn auch im Dunkeln weithin sichtbar machen.

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Bamny 3-in-1 Kinderroller

Der Bamny 3-in-1 Kinderroller ist eine gute Lösung für alle, die sich noch nicht sicher sind, ob ihr Kind bereit für einen Roller ist. Klappt es noch nicht, lässt sich das Fahrzeug als Laufrad mit Sitz verwenden. Auch dieses Modell verfügt über LED in den Rädern und verspricht zusätzlich dank der zwei besonders breiten Vorderräder hohe Standfestigkeit für noch ungeschickte kleine Kinder.

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HOMCOM Kinderroller

Der HOMCOM Kinderroller ist ein klassischer Roller für ältere Kinder mit großen Rädern für schnelle Fahrt. Dank seiner Luftreifen eignet er sich besonders gut als bequemes Fahrzeug für Ausflüge. Ein Nachteil ist allerdings, dass keine Fußbremse vorhanden ist.

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Fazit zu Kinder-Rollern

Ein Kinder-Roller ist das beste Spielzeug, um das Kind bei der Entwicklung seines Gleichgewichtes zu unterstützen. Seine Nutzung wird aber zu Anfang kaum ganz ohne den einen oder anderen kleinen Unfall ablaufen, weshalb man sehr genau auf die Sicherheitsausrüstung achten sollte. Doch mit dem richtigen Roller wird der kleine Verkehrsteilnehmer schon bald flott und mit Begeisterung unterwegs sein.

Häufige Fragen zum Thema Tretroller für Kinder

Ist ein klappbarer Roller für Kinder sinnvoll?

Ein klappbarer Kinder-Roller ist leichter zu verstauen und zu transportieren. Allerdings muss der Klappmechanismus solide einrasten und es darf auf keinen Fall die Möglichkeit bestehen, dass sich das Kind darin einklemmt oder mit dem Finger hängenbleibt, wenn es ihn neugierig erforscht. Auch sollte man bedenken, dass kleine Kinder meist noch nicht über die nötige Geschicklichkeit verfügen, um den Roller selbst zusammenzuklappen und wieder zu entfalten.

Wie sollten Eltern bei einem Sturz reagieren?

Wichtig ist, dass sie nicht in Panik geraten oder dem Kind den Roller wegnehmen. Hat sich das Kind keine ernste Verletzung zugezogen, genügen etwas Trost und möglicherweise ein Pflaster. Dann sollte das Kind im besten Fall wieder auf seinen Tretroller steigen und weiterfahren, um der Entstehung unnötiger Ängste vorzubeugen.

Ab wann darf das Kind mit dem Tretroller alleine auf der Straße fahren?

Ein Kinder-Roller hat auf der Fahrbahn nichts verloren. Er sollte nur auf dem Bürgersteig und Gehwegen zum Einsatz kommen. Auch dort sollte das Kind aber nicht unbegleitet unterwegs sein, bevor es nicht die Fahrradprüfung bestanden und dadurch bewiesen hat, dass es alle nötigen Verkehrsregeln kennt.

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